„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ So schlicht Art. 1.1. unseres Grundgesetzes daherkommt, so revolutionär und wortgewaltig ist er: Der erste Satz unserer nun 75-jährigen Verfassung ist Auftrag und Selbstverpflichtung zugleich. Er ist unmittelbar bindendes Recht und gilt nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, sondern für jeden Menschen. Er enthält auch das Eingeständnis, dass die Würde des Menschen im Nationalsozialismus millionenfach mit Füßen getreten wurde.
Wie ist es um die Würde des Menschen in unserem Land heute bestellt? Nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zeigt sich auf erschreckende Weise, wie sehr Antisemitismus gesellschaftsfähig geworden ist. Wie können wir verhindern, dass sich diese und andere menschenfeindliche und rassistische Ideologien immer mehr in den Köpfen der Menschen festsetzen? Was müssen wir tun, damit unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger wieder sicher bei uns leben können? Verhalten sich Staat, Parteien und Gesellschaft so respektvoll, wie es unsere Verfassung postuliert? Wie steht es um das reale Diskriminierungsverbot? Wie ist unser Umgang mit Menschen mit tatsächlicher oder zugeschriebener Migrationsgeschichte? Und: Was ist, wenn ein Teil dieser Menschen die Würde der anderen nicht achtet?
Annette Widmann-Mauz MdB und die Konrad Adenauer Stiftung e.V. Baden-Württemberg laden am 20. September 2024 gemeinsam in die Alte Aula der Universität Tübingen zu einer spannenden Diskussion über die Themen ein, die unsere Gesellschaft derzeit bewegen. Sie diskutieren mit dem renommierten Publizisten, Autoren, Philosophen und Juristen Prof. Dr. Michel Friedman und der Rektorin der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Prof. Dr. Karla Pollmann, Theologin und Altphilologin.