Die Ampel-Regierung beendet das sehr erfolgreiche Bundesprogramm „Sprach-Kitas“. Zu der geplanten Streichung des Programms erklärt die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Tübingen-Hechingen und ehemalige Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Annette Widmann-Mauz MdB:
„Die Streichung des Programms Sprach-Kitas ist ein großer Fehler und Verlust für den Wahlkreis. Die Tatsache, dass Kitas jetzt 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft fehlen, ist unbegreiflich. Gerade inmitten des Zuzugs vieler Familien und Kinder aus der Ukraine und nach zwei Jahren Corona-Pandemie, die Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigt haben, ist das nicht nachzuvollziehen. In einer bereits angespannten kommunalen Finanzlage, werden Kommunen als Träger von Kindertagesstätten noch mehr belastet. Ich konnte mir selbst oft ein Bild von der guten Arbeit und den Erfolgen in den Sprach-Kitas in meinem Wahlkreis machen – zuletzt wurden alleine bei uns 39 Kitas als Sprach-Kitas gefördert“, kritisiert Annette Widmann-Mauz.
„Die Sprach-Kitas haben sich seit dem Beginn des Programms 2011 als unverzichtbares und erfolgreiches Instrument zur Integration über gezielte Sprachförderung und Spracherziehung sehr bewährt. Denn ohne gute Deutschkenntnisse haben Kinder schon bei ihrer Einschulung Nachteile, die sie später nur schwer aufholen können. Für Kinder, die in ihrem Umfeld niemanden haben, der die Sprache vermittelt, sind die Sprach-Kitas eine wichtige Basis und somit auch eine Aufstiegschance“, so Widmann-Mauz weiter.
„Deshalb werden wir diesen Schritt als Union so nicht hinnehmen und in den Haushaltsverhandlungen alles daran setzen, dass das Programm fortgeführt wird. Die Bundesregierung setzt den Rotstift bei der frühkindlichen Bildung an der falschen Stelle an und bricht damit ihren eigenen Koalitionsvertrag. In diesem bekannte sie sich noch zu den Sprach-Kitas und wollte diese sogar „weiterentwickeln und verstetigen.“
Vom Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ profitieren mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien und jede achte Kita in Deutschland. Das Programm fördert alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Es richtet sich an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Im Mai letzten Jahres bezuschusste die Unions-geführte Bundesregierung das Programm noch einmal mit zusätzlich 100 Mio. Euro aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.